Nach der Heimat
zog's uns wieder
Nach der Heimat zog's
uns wieder
doch die Heimat
war's nicht mehr,
wo man sang die
schönsten Lieder,
ist nun alles öd'
und leer.
Wir machten uns froh
auf die Reise,
und als bekannt
die Landschaft war,
kam die Erinnerung
in trauter Weise,
welche uns blieb
für immerdar.
Auf einmal, sieh,
es ragt die Kirche,
schon von weitem
stolz hervor,
wenn man sich nicht
fragen müsste,
wie lang ragt sie
noch empor?
Es ist das Erbe unserer
Ahnen
und der Erinnerungen
Hort,
im Geiste sie uns
stets ermahnen,
es war auch unser
Heimatort.
Überraschung
und auch Staunen,
asphaltierte Straßen
überall,
bis in die letzte
kleinste Gasse,
das freute uns auch
allemal.
Man sah die Häuser
schon verändert.
manche standen gar
nicht mehr,
es hat sich doch
so viel gewendet,
fremd war nun das
Dorf uns sehr.
Der erste Halt war
vor der Kirche,
es läuten keine
Glocken mehr,
auch die Uhr ist
stehn geblieben
und die Bänke
- sie sind leer.
Die Rosen, die wir
einst vor Jahren,
pflanzten vor der
Kirchentür,
blühten so
, als wollten sie uns fragen:
"Was können
wir denn schon dafür?" |
Als wir dann zwei
Tage später,
öffneten ganz
leis' die Tür,
uns waren wie gelähmt
die Glieder,
wir dachten nur
- warum? wofür?
Friedlich zogen zwei
Paar Tauben,
als kämen sie
durch’s Himmelstor,
sie hatten keine
Scheu und wagten,
sich vom Altar bis
hoch zum Chor.
Die Sonne schien
hell durch die Kirche,
das Bild der Mutter
Gottes - noch schön,
auch Herz Jesu und
den Joseph,
ließen die
Tauben unberührt steh'n.
Still, im Gebet die
Hände faltend,
es fiel uns schwer
im Augenblick,
lieber Gott, mögst
doch erhalten
und hüten unsrer
Ahnen Glück.
Die Friedhofstür,
sie war verschlossen,
wir suchten dann
das Eingangstor,
wieder sind Tränen
uns geflossen,
wir stellten es
uns anders vor.
Ein letzter Spruch
in Stein gemeißelt,
so manches Schicksal
uns hat berührt
In Erinnerung an
all die Lieben,
man tiefe Sehnsucht
noch verspürt.
Schweren Herzens
sind wir gegangen
als wär’ es
unser letzter Gang,
im Herzen werden
wir stets tragen
all unsere Lieben,
ein Leben lang.
Königshof, bleibst
unsere Heimat
lieben dich auch
heut' noch sehr,
und sind wir auch
alle fortgezogen
Wir vergessen dich
nicht mehr!
Katharina
Mayer
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